Flächendesinfektion – Oberflächen korrekt desinfizieren

Warum ist Flächendesinfektion wichtig? Praktisch alle Oberflächen in unserer Umgebung sind mit einer Vielzahl von Keimen besiedelt. Manche dieser Keime sind harmlos, manche sind schädlich und können Krankheiten oder Infektionen verursachen. Die Ende 2019 in China ausgebrochene Coronavirus-Epidemie zeigt, wie schnell gerade neue Erreger sich verbreiten können.

Gründliche Hygiene ist deshalb überall unverzichtbar, wo Menschen leben und arbeiten. Wenn Bakterien und Viren sich verbreiten und unsere Gesundheit bedrohen, ist die Flächendesinfektion eine unserer wichtigsten Waffen, um diese Mikroorganismen zu besiegen.

Reicht normales Putzen nicht aus?

Das normale Abwischen von Oberflächen mit den üblichen Haushaltsmitteln oder gar nur mit klarem Wasser reicht in gewöhnlichen Haushalten mit gesunden Bewohnern oft aus, um die Zahl der Keime auf einem niedrigen Niveau zu halten. Doch sobald Sie es mit Influenza-Erregern, Staphylokokken, Salmonellen oder anderen gefährlichen und hartnäckigen Keimen zu tun haben, sollten betroffene Flächen desinfiziert werden.

Auch Arbeitsflächen, auf denen Lebensmittel zubereitet werden, könnten einen Nährboden für bedrohliche Keime bilden. Gerade rohes Fleisch ist hier ein Risikofaktor. Für alle Lebensmittelbereiche gibt es zuverlässige Desinfektionsmittel, die keinerlei Rückstände hinterlassen, aber Keime zuverlässig abtöten.

Ansteckungsgefahr durch kontaminierte Oberflächen ausschließen

Das Immunsystem eines gesunden erwachsenen Menschen hält erstaunlich viel aus. Abgesehen von gelegentlichen Erkältungen sind schwere Infektionen eher Ausnahmefälle. Kinder, alte Menschen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind dagegen anfälliger für Infektionen. Und je größer die Menge an Keimen, die auf die Immunabwehr einprasselt, desto eher wird diese überwunden.

Im Winter sind viele ansteckende Krankheiten wie Grippe und Erkältung verstärkt anzutreffen. Sind mehr Menschen in Ihrem Umfeld krank, wächst natürlich die Gefahr, dass auch Sie sich anstecken. Zu den häufigsten Ursachen für eine Ansteckung gehört die Übertragung von Viren oder Bakterien per Schmierinfektion. Wenn Sie ein kontaminiertes Objekt oder auch eine kranke Person oder ein Tier berühren, "schmieren" Sie sich dabei unbewusst eine Vielzahl von Keimen an die Hand. Diese haften an der Haut und gelangen so schon bald in die Schleimhäute, wenn Sie sich selbst an Nase, Augen oder Mund berühren. Offene Wunden sind besonders beliebte Einfallstore für die Schmierinfektion – selbst wenn es sich nur um winzige Kratzer handelt. Auch Lebensmittel oder Trinkwasser geraten durch mangelnde Hände- und Flächenhygiene schnell mit Krankheitserregern in Berührung. Neben aggressiven Magen-Darm-Keimen verbreiten sich beispielsweise Hepatitis-, Herpes- oder Polioviren per Schmierinfektion.

Vor allem schädliche Erreger von Magen-Darm-Krankheiten überdauern selbst an der Luft lange Zeit und können auf verschmutzten Oberflächen teils monatelang überleben. Türklinken, Telefone, Computertastaturen und andere Objekte, die wir im Alltag häufig berühren, werden mit der Zeit zum Lebensraum für wahre Kolonien von Bakterien und Pilzen. Verschiedene Studien zu diesem Thema ergaben unappetitliche Ergebnisse – beispielsweise sammeln sich auf durchschnittlichen Computertastaturen oft mehr Keime als auf einer Toilettenbrille.

Gerade in Büros oder öffentlichen Gebäuden, wo viele verschiedene Menschen die selben Türklinken anfassen, die selben Tastaturen benutzen und Gemeinschaftstoiletten besuchen, werden Krankheitserreger über die Hände weitergetragen.

Zu den besten Schutzmaßnahmen im Alltag gehört das Waschen der Hände nach dem Toilettenbesuch, vor und nach dem Essen, etc. In Großraumbüros, öffentlichen Ämtern und anderen stark frequentierten Arbeitsumgebungen empfiehlt sich mitunter sogar die Desinfektion der Hände, da die Ansteckungsgefahr hier sehr hoch ist. Die nächste Grippewelle kommt bestimmt und auch Erreger wie das Coronavirus springen im begrenzten Raum von Bürogebäuden schnell auf neue Wirte über. In medizinischen Risikobereichen oder in Labors ist die Händedesinfektion natürlich Pflicht.

Leider waschen nach wie vor zu viele Menschen im Alltag ihre Hände nicht gründlich genug oder verzichten komplett auf das Händewaschen nach dem Toilettenbesuch. Besonders nach dem Stuhlgang droht so beispielsweise die Verschleppung gefährlicher Kolibakterien.

Escherichia coli

Diese auch als Kolibakterien bekannten Bakterien besiedeln den Darm von Menschen und Tieren. Im menschlichen Organismus ist E. coli für die Produktion von Vitaminen – speziell von Vitamin K – zuständig. Sie finden sich in entsprechend großer Zahl im ausgeschiedenen Kot. Von dort können sie bei unzureichender Händehygiene nach dem Toilettenbesuch in die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen gelangen.

Tatsächlich lösen längst nicht alle Kolibakterien Krankheiten aus. Die wenigen gefährlichen Stämme haben es dafür umso mehr in sich. Sie können schwere Durchfallerkrankungen auslösen. Die Kontamination mit Escherichia coli ist daher besonders gefährlich für Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Escherichia_coli)

Auch viele andere Bakterien können für eine lange Zeit auf Oberflächen überleben – herrscht ein günstiges Milieu, könnten sie sich sogar weiter stark vermehren. Fettablagerungen, Schmutzkrusten oder durch anhaltende Feuchtigkeit aufgeweichte und aufgequollene Flächen bieten Keimen eine ideale Kinderstube.

Wie werden Oberflächen richtig desinfiziert?

Um diese Frage zu beantworten, orientieren wir uns an Vorgehensweisen aus dem professionellen medizinischen Bereich. Dort gibt es drei verschiedene Stufen der Oberflächendesinfektion.

  1. Laufende Desinfektion: Diese routinemäßige Flächendesinfektion wird als vorbeugende Maßnahme auf Arbeitsflächen, Mobiliar, Fußböden, etc. durchgeführt. Sie ähnelt am meisten dem normalen Hausputz, wobei natürlich mit Desinfektionsmitteln gearbeitet wird.
  2. Gezielte Desinfektion: Sind Oberflächen erkennbar mit Blut, Eiter, Urin oder andern Körperflüssigkeiten verschmutzt, wird die Kontamination gezielt mit starken Flächendesinfektionsmitteln entfernt. Diese intensive Desinfektion erfolgt ebenfalls, wenn das Vorhandensein schädlicher Keime bekannt ist – beispielsweise während einer Grippeepidemie. Auch in der häuslichen Pflege bettlägeriger oder inkontinenter Patienten ist eine gezielte Flächendesinfektion oftmals nötig.
  3. Schlussdesinfektion: Nach dem Todesfall oder der Verlegung eines stark kontaminierten Patienten werden alle Oberflächen und Gegenstände, die sich in der Umgebung der kranken Person befanden, gezielt desinfiziert.

In einem Haushalt mit gesunden Menschen sollte regelmäßiges Putzen ausreichen, gepaart mit gezielter Flächendesinfektion bei gelegentlich anfallenden Verschmutzungen. Sobald Familienmitglieder an ansteckenden Krankheiten laborieren, sollten laufende Desinfektionen einmal oder mehrmals täglich erwogen werden. Wenn mehrere Räume oder größere Bereiche desinfiziert werden, sollte zwischendurch mehrmals neue Desinfektionslösung angesetzt werden. Wechseln Sie auch die Wischtücher und Putzlappen.

Hilfsmittel nach der Benutzung desinfizieren oder entsorgen

Denken Sie unbedingt daran, immer auch alle Hilfsmittel zu desinfizieren, mit denen Sie die Flächendesinfektion durchgeführt haben. Dazu zählen Bürsten, Lappen und Putzhandschuhe ebenso wie Eimer und Bottiche, in denen die Desinfektionslösungen angesetzt wurden. Falls Sie zu Hause Angehörige pflegen, empfiehlt sich ein eigener Satz von Hilfsmitteln für deren Pflegebereich.

Gerade Textilien sollten in keimreichen Umgebungen umsichtig eingesetzt werden. In feuchten Putzlappen können sich Bakterien und Pilze wunderbar vermehren. Nach dem Kontakt mit gefährlichen Erregern könnten sich hier gefährliche Konzentrationen von Mikroorganismen bilden. Deshalb sollten wiederverwendbare Lappen oder Putztücher nach dem Gebrauch mit einer Desinfektionslösung gewaschen und maschinell getrocknet werden.

Alternativ lassen sich Einweg-Produkte verwenden, die Sie nach der Benutzung wegwerfen können. Umweltfreundlicher ist jedoch die Wiederverwendung von Gerätschaften und Hilfsmitteln aus widerstandsfähigen, desinfizierbaren Materialien.

In unserem Sortiment finden Sie unter anderem auch Wischtücher zur Flächendesinfektion in praktischen Spenderdosen. Mehr zu den verschiedenen Flächendesinfektionsmitteln erfahren Sie weiter unten auf dieser Seite.

Müssen alle Oberflächen desinfiziert werden?

In Privathaushalten ist die Kontaminationsgefahr normalerweise geringer als beispielsweise in Krankenhäusern, wo permanent neue Keime von außen hereingetragen werden. Nicht umsonst gibt es Quarantäne- oder Intensivstationen mit sehr strengen Bekleidungs- und Desinfektionsregeln. In solchen Einrichtungen wird auf einem Desinfektionsplan penibel genau festgehalten, wo, wann und was zu desinfizieren ist.

Hier eine Übersicht der Oberflächen, die regelmäßig desinfiziert werden sollten, um der Verbreitung von Keimen vorzubeugen.

  • Alle Oberflächen, die häufig von verschiedenen Menschen berührt werden. Zum Beispiel Türklinken, Telefone, Tastaturen, etc.
  • Ob im Krankenhaus oder in der häuslichen Pflege – Patientenliegen, Behandlungsstühle, Bettgestelle und andere Flächen in der Nähe des Patienten werden desinfiziert. In gastronomischen Betrieben oder Kantinen sollten alle Flächen desinfiziert werden, wo zum Verzehr bestimmte Lebensmittel zubereitet oder Zutaten bereitgelegt werden.
  • In Sanitärbereichen, die von verschiedenen Menschen benutzt werden, sind Toilettenbrillen und -deckel, Badewannen, Waschbecken, Armaturen und Arbeitsflächen wie Wickeltische oder ähnliches zu desinfizieren. Zur Desinfektion von gefliesten Böden und gekachelten Wänden empfehlen sich Flächendesinfektionskonzentrate.
  • Alle medizinischen Geräte im Patientenkontakt oder nahe am Patienten werden in medizinischen Einrichtungen desinfiziert. Dazu gehören beispielsweise auch Monitore, Bedienfelder und Kabel von Diagnosegeräten.
  • In Risikobereichen – beispielsweise bei Patienten mit hoch resistenten Keimen – werden alle Oberflächen mit sehr starken Mitteln desinfiziert.

Welche Desinfektionsmittel gibt es?

Vom bereits hoch wirksamen Standard-Desinfektionsmittel bis zu bioziden und viruziden Flächendesinfektionsmitteln für Hochrisikobereiche – in unserem Online-Shop finden Sie eine umfangreiche Auswahl. Wir führen Präparate, welche für den professionellen medizinischen Bereich zugelassen sind. Diese Flächendesinfektionsmittel eignen sich selbstverständlich auch für Privathaushalte. Ob Sie selbst von einer Magen-Darm-Grippe geplagt wurden oder dauerhaft Angehörige in der häuslichen Pflege betreuen – es ist sinnvoll, Mittel zur Flächendesinfektion zur Hand zu haben.

Konzentrate

Müssen häufig größere Flächen desinfiziert werden – beispielsweise Fußböden oder Arbeitsflächen – eignen sich konzentrierte Desinfektionsmittel für eine nachhaltige Arbeitsweise. Die Konzentrate sind lange haltbar und meist sind bereits sehr geringe Konzentrationen höchst effektiv. Eine frisch angesetzte Lösung zur Flächendesinfektion ist in der Regel etwa einen Tag lang haltbar, sollte also zügig verbraucht werden.

Schnelldesinfektionslösungen

Dies sind gebrauchsfertige Flächendesinfektionsmittel, die sich zur schnellen und gezielten Desinfektion eignen. Gerade unterwegs können Desinfektionslösungen – zum Beispiel in einer Sprühflasche – sehr praktisch sein. Für gewöhnlich handelt es sich bei Schnelldesinfektionsmitteln um alkoholische Lösungen. Achten Sie also darauf, diese nur in begrenztem Umfang zu verwenden und sie von Flammen und heißen Objekten fernzuhalten. Die Desinfektion einer Toilettenbrille oder eines Telefonhörers sind gute Beispiele für den Einsatz von Schnelldesinfektionslösungen.

Flächendesinfektionstücher

Diese Tücher bestehen aus weichem Gewebe – meist Vliesstof – welches mit einer Desinfektionslösung getränkt ist. Verpackt in Spenderdosen oder Softpacks lassen die Tücher sich bei Bedarf einzeln entnehmen und zum Abwischen von Oberflächen benutzen. Sie sind ideale Begleiter in Handtasche oder Handgepäck, da keine Auslaufgefahr besteht. Einige Desinfektionstücher lassen sich selbst in Spenderdosen einfüllen und mit der gewünschten Lösung präparieren. Flächendesinfektionstücher gibt es in alkoholischen und alkoholfreien Ausführungen.

Beachten Sie bei allen Flächendesinfektionsmitteln stets die Verpackungsaufschrift bezüglich der Materialverträglichkeit. So können alkoholhaltige Lösungen beschichtete Fußböden beschädigen. Manche Desinfektionsmittel können bei langfristiger Anwendung Verfärbungen auf Kunststoffflächen hinterlassen.

Außerdem sollten Sie unbedingt vermeiden, Desinfektionsmittel und gewöhnliche Reinigungsmittel zu vermischen. Dadurch wird nicht nur die Wirksamkeit verringert – es kann auch zur Fleckenbildung auf behandelten Oberflächen kommen. Nutzen Sie für diese lieber Kombi-Lösungen, welche zugleich reinigen und desinfizieren.

Natürlich finden Sie in unserem Sortiment auch Einmalhandschuhe und andere Schutzkleidung wie Mundschutz oder Schutzbrillen, die beim Putzen und desinfizieren in von Keimen belasteten Umgebungen getragen werden sollten.

Fazit – Flächendesinfektion ist der sichere Weg

Wenn Sie sichergehen wollen, dass gefährliche Krankheitserreger keine gefährlichen Konzentrationen auf Ihren Fußböden und anderen Oberflächen erreichen, sind professionelle Flächendesinfektionsmittel der beste Weg.

In unserem Sortiment finden Sie neben Flächendesinfektionsmitteln auch viele andere Desinfektionsmittel. Zum Beispiel für Haut und Hände oder zur manuellen oder maschinellen Instrumentendesinfektion. Schauen Sie rein und wappnen Sie sich gegen gefährliche Keime auf allen Oberflächen.

Autor: Matthias Protzel
Matthias Protzel
Viele unserer Blogbeiträge stammen aus der Feder des selbstständigen Hamburger Autoren Matthias Protzel, der einst seinen Zivildienst beim Rettungsdienst des Roten Kreuzes absolvierte und sich seitdem ein aktives Interesse an medizinischen Themen bewahrt hat. Heute bietet er als Freelancer „Northern Blue" professionelle Texte aller Art an und schreibt im Auftrag von Medicalcorner24 über verschiedenste Gesundheitsthemen.